Von allem Ende an

Roman

von

Engelbert Steller ist Büchernarr. In seinem turmähnlichen Haus betreibt er einen kleinen Buchladen. Sein Leben verläuft nach außen hin ereignislos. Er ist nicht verheiratet, 56 Jahre alt, ein verschrobener Einzelgänger. Mit seiner Kundin, der Lebensberaterin Christa Krön, verbindet ihn ein engeres Verhältnis. Bei freundschaftlichen Treffen tauschen sie sich über Literatur, Psychoanalyse, Plastikenten und ungeschriebene Bücher aus. Was daraus entstehen hätte können: Eine vorbestimmte Liebesbeziehung. In Skizzen und Szenen entwirft Steller sich aber lieber ein zweites Leben, zitiert sich aus Angelesenem eine Parallelvita.Sein Avatar: Pascal Seibold. Und verkriecht sich in die Welt seiner Notizzettel und Skizzenbücher. Bis eines Tages für ihn die Welt einstürzt. Im wahrsten Sinn des Wortes.„Ein Zitat fiel ihm ein, das er einmal abgeschrieben, fein säuberlich in sein Notizbuch übertragen hatte. Wie ging das bloß gleich. Steller blätterte seine Aufzeichnungen durch. Und wurde prompt fündig: ‚Was mir schön erscheint und was ich machen möchte, ist ein Buch über nichts, ein Buch ohne äußere Bindung, das sich selbst durch die innere Kraft seines Stils trägt, so wie die Erde sich in der Luft hält, ohne gestützt zu werden, ein Buch, das fast kein Sujet hätte, oder bei dem das Sujet zumindest fast unsichtbar wäre.‘ Gustave Flaubert stand daneben noch hingekritzelt. Von Flaubert stammte also dieses Zitat. Ach, Sujet hin, Sujet her. Er wollte einfach wieder drauflosschreiben.“