Von Apfelgrün bis Zölibat

111 einseitige Geschichten

von

Kriegsgeschädigte, die mit Phantomen fechten; Rentner, deren Lebensspuren von Wohnraumplanern und den eigenen Angehörigen entsorgt werden; gelangweilte Reiche und gehörnte Ehemänner, die auf den Hund kommen; eine einsame Leserin, deren Geheimnis mitsamt ihrem Buch spurlos verschwindet; Junge und Alte, die in sprechenden Momenten die zwischen ihnen herrschende Sprachlosigkeit bestaunen: Diese und andere allzu menschliche Figuren bevölkern Bernd
Schroeders unheimliche und humoristische Geschichten. In 111 Miniaturen erzählt der Autor über Hartnäckigkeit und Vergänglichkeit der Liebe, von menschlicher Hybris und Gebrechlichkeit, vom Willen zum Leben und vom Wissen um den Tod. Seine meisterhaft pointierten Anekdoten erhalten ihre poetische Leuchtkraft durch einen Blick für das Merkwürdige und
Skurrile, das im Hintergrund ganz gewöhnlicher Situationen lauert, für den Schleier der Melancholie, der von Zeit zu Zeit über unsere alltägliche Existenz gleitet.