Von den Knochen der Sanftheit

Behauptungen, Reden, Quergänge

von

Wie sprechen? Wie muss ein Sprechen aussehen, damit es Verhältnisse tatsächlich erfahrbar macht, statt sie zu verdecken, vergröbern, das Verhältnis zu ihnen zu sedieren? Und wie muss ein Gedicht aussehen, damit es nicht nur hübsch klimpert, sondern seine Lautung dem Körper und dem Denken andere Bewegungen ermöglicht?

Anja Utlers Antworten laufen quer zu den derzeit üblichen Diskursen und eröffnen zugleich ein Feld neuer Fragen. Ins Visier genommen werden unter anderem eine fraglos abzunickende »Auerhahn-Literatur«, die Tendenz zu alltäglicher Selbstversklavung, oder auch gängige Begriffe wie »Partitur«, »Tradition« und »Experiment«, die poetische Texte eher verschleiern statt erhellen.

»Von den Knochen der Sanftheit« ist ein fulminantes Plädoyer für ein Sprechen, das sich aussetzt, das berührt und kratzt. Ebenso kämpferische wie angreifbare Texte, die lustvoll dazu provozieren, sich mit dem eigenen Verhältnis zu Sprache, Welt und Selbst produktiv auseinanderzusetzen.