Von der göttlichen Grobheit unserer Mundart

Bairische Sprachbilder

von

Im Gegensatz zu manchen anderen deutschen Stämmen können die Bayern herzhaft über sich selbst lachen, eine Fähigkeit in der sich 1500 Jahre ungebrochenes weiß-blaues Selbstbewusstsein widerspiegelt. Südlich des Weißwurstäquators gedeiht auch eine unvergleichliche „göttliche Grobheit der Sprache“ (Solleder), die im alltäglichen Umgang miteinander ihre poetische Naturkraft bekundet. Josef Fendl, ein bayerischer Sprachforscher aus Leidenschaft, hat in diesem Buch Hunderte von farbigen Redewendungen und Anekdoten zusammengetragen, die allesamt aufzeigen, wie unsere Mundart in fruchtbarer Symbiose mit der bayerischen Mentalität immer wieder in offener Heiterkeit oder hintergründigem Schmunzeln mündet. Denn der homo bajwaricus war stets auch ein homo narrans, ein Erzähler, und ein homo ridens, ein Lachender, was diese Blütenlese beweist. Josef Fendl, 1929 geboren, war fast vierzig Jahre lang Lehrer an der Nahtstelle zwischen Oberpfalz und Niederbayern. Er ist in Stadt- und Kreisrat vertreten und arbeitet ehrenamtlich als Heimatpfleger und Autor.