Von der „Weltfremdheit“ zur „Antiquiertheit“

Philosophische Anthropologie bei Günther Anders

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Günther Anders (1902-1992) ist vor allem für seine ‚Antiquiertheit des Menschen‘ (Band I: 1956, Band II: 1980) bekannt. Hier hat er sich als philosophierender Technikkritiker dargestellt. Nach dem Studium der Philosophie (u.a. bei Heidegger) und Promotion (bei Husserl) wandte er sich in den zwanziger Jahren jedoch zunächst der Philosophischen Anthropologie zu. Allerdings unterbrach die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten seine Studien und zwang ihn 1933 zur Emigration; im französischen Exil publizierte er lediglich zwei Aufsätze zu diesem Thema. Im vorliegenden Band untersucht Marcel Müller alle verfügbaren Schriften, also auch die nachgelassenen, zum Gegenstand der Philosophischen Anthropologie und rekonstruiert so Anders’ Denkweg. Weiterhin prüft der Autor, ob und wodurch sich die frühen Überlegungen von den späteren technikphilosophischen Veröffentlichungen unterscheiden. Schließlich geht er der Frage nach, ob die Andersschen Ausführungen es erlauben, ihn als typischen Vertreter der ‚Denkrichtung‘ Philosophische Anthropologie einzuordnen.