Von en Winden des Camino

Bericht einer Wanderung

von

Dass der Wind mich am Monte Facho empfangen würde, war zu erwarten gewesen, doch wenn die Glieder nun schon so unsäglich schwer sich hinauf zu den Pedras Santas bewegen liessen; was sollte dann erst weiter werden auf den letzten Metern des Camino. Vor dem sausenden Süd-West. Der sich kalt anfühlt. Gefühlte Winde. Auf Fotos ohnehin lediglich indirekt zu vermitteln.
Als 60-Jähriger machte Paul-Ernst Cohen 2014 eine Fahrrad-Tour von Mannheim nach Gurs, am Fuss der Pyrenäen. Es wurde eine Gedenkfahrt an Menschen, die zwischen 1933 und 1945 verschleppt und ermordet worden waren; darunter auch Familienangehörige.
Reiseaufzeichnungen und eine Fülle von Recherchen sind im Buch »Kein schöne Zeit in diesem Land« veröffentlicht worden. Ebenfalls darin einige Hinweise auf Jakobswege auf der Route. Einen nahm er zwei Jahre später bewusst unter die Füsse;
Den zwischen Konstanz und Genf. Auf Bildersuche anhand von dem Psalm 23, »Der Herr ist mein Hirte …«. Cohens kulturhistorische Entdeckungen auf dem Pilgerweg, dazu die bemerkenswerten Illustrationen sind unter ISBN 978-3-961720-01-9 in diesem Verlag herausgegeben worden.
Im Frühsommer 2017 brachte ein Erlebnis am »Cap Finisterre« P.-E.Cohen erneut zum Nachdenken und Schreiben. Beim Lesen und Bild-Betrachten werden Sie seinem Humor begegnen; vor allem aber: überraschenden Ausblicken auf äussere und innere Horizonte.
Über zwei Jahrzehnte war der Pilger als Sozialpädagoge tätig gewesen, hatte mit seiner Frau eine Kleininstitution gegründet und zusammen mit den Mitarbeitenden gestaltet. Seit dem Tod der Ehefrau begleitet er u.a. die »Susanna-Cohen-Stiftung«, ist gesellschaftlich interessiert und sozialpolitisch engagiert. Als überzeugter ÖV-Nutzer und Velo-Fahrer ist er gelegentlich auch zu seinen beiden Söhnen und der Enkelin unterwegs.