„Von oben sehr erwünscht“

Die Filmmusik Herbert Windts im NS-Propagandafilm

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Herbert Windt, Student und Protegé Franz Schrekers, begann seine Karriere als Opernkomponist im expressionistischen Berlin und avancierte dann zu einem der gefragtesten Filmkomponisten des ‚Dritten Reiches‘. Zwischen MORGENROT (1932), dessen Premiere am 31.1.1993 den kinematischen Auftakt der NS-Zeit bildete, und DIE DEGENHARDTS (1945/45) lagen insgesamt vierundzwanzig weitere Filmmusiken aus seiner Feder. Die wichtigsten Werke Leni Riefenstahls und zahlreiche „staatspolitisch wertvolle“ Filme wie etwa SIEG IM WESTEN (1940), FELDZUG IN POLEN (1939) und G.P.U. (1942) wurden von Windt auf eigenwillige Weise musikalisch unterlegt. Im Nachkriegsdeutschland konnte Windt seine filmkompositorische Tätigkeit unter anderem mit dem Stalingrad-Epos HUNDE, WOLLT IHR EWIG LEBEN (1956) fortsetzen.

Anhand sechs repräsentativer Filme werden Konstanten im Werk und Stil exemplarisch aufgezeigt. Es stellt sich die Frage, was gerade diese Musik für den NS-Propagandafilm prädestiniert und für eine Vereinnahmung durch die NS-Kulturpolitik empfänglich gemacht hat. Biographie und Werk des Komponisten sowie das kulturpolitische Umfeld werden gleichermaßen berücksichtigt.

Reimar Volker studierte Musikpädagogik an der Hochschule der Künste Berlin und Musikwissenschaft an der Technischen Universität Berlin.