Von Silicon Valley nach Shenzhen

Globale Produktion und Arbeit in der IT-Industrie

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Anhand umfangreicher empirischer Analysen werden die Produktions- und Arbeitsbeziehungen der IT-Industrie in den weltweiten Niedrigkostenregionen und ihre Bedeutung für Veränderungen im globalen Industriesystem untersucht.

High-Tech Produkte wie PCs, Handys oder Spielekonsolen werden häufig nicht mehr von den Markenherstellern produziert, sondern von Kontraktfertigern, die globale Produktionsnetze mit Standorten in vielen Regionen der Welt aufgebaut haben. Die Folge ist eine massive Verlagerung der Elektronikproduktion aus den industriellen Kernländern Nordamerikas und Europas in Niedrigkostenstandorte wie Mexiko, Malaysia, China oder Ost-Mitteleuropa. Auf diesem Wege sind dort große Fertigungsbetriebe mit neuen Formen industrieller Massenarbeit entstanden, die durch eine starke Polarisierung gekennzeichnet sind. Während die zunehmend hochwertigen Produkte einerseits eine umfassende Produktionsinfrastruktur und qualifizierte Ingenieurstätigkeiten verlangen, sind für die Arbeiten in der Produktion gering qualifizierte Tätigkeiten zu Niedriglöhnen, überlange flexible Arbeitszeiten und prekäre Beschäftigung charakteristisch.
Die AutorInnen zeigen sowohl die ökonomischen und sozialen Folgen neo-tayloristischer Produktionsregime als auch die Notwendigkeit arbeitspolitischer Reformen auf: Institutionell verankerte Arbeitsstandards anstelle paternalistischer Kontrollformen der Lohnarbeit in den industriellen Entwicklungsländern müssen mit einem sozial und ökologisch nachhaltigeren Produktionsmodell der IT-Branche verbunden werden.