Als die Schauspielerin Channa Maron 2014 im Alter von 93 Jahren stirbt, verliert Israel nicht nur seine „Königin der Bühne“, sondern eine der engagiertesten Stimmen für eine Aussöhnung mit dem palästinensischen Volk. Bereits mit acht Jahren stand „Hannele“ als Kinderstar auf Berliner Bühnen und vor Fritz Langs Kamera, bevor sie mit ihrer Familie 1933 vor den Nazis aus Berlin nach Palästina floh.
Zeitlebens waren ihre Kunst und ihre bewegte Biografie eng verknüpft mit politischen Ereignissen. Als sie 1970 bei einem Anschlag palästinensischer Terroristen ein Bein verlor, ließ sich die streitbare Channa Maron dadurch weder von der Bühne vertreiben, noch büßte sie ihren Mut und ihre politische Haltung ein – im Gegenteil, die „große israelische Patriotin“ verstärkte ihren Überzeugungskampf um die Notwendigkeit eines unabhängigen palästinensischen Staates. Die Hoffnung auf Frieden sollte sie bis zuletzt bewegen.