Neben 120 Gedichten aus der Zeit von 1964 bis 1969 enthält „Vor der Revolution“ den aufschlussreichen ausführlichen Essay „Der Dichter, der ich war, aber nie wurde. Ein Portrait des Dichters als Junger Mann“ sowie ein poetologisches Manifest aus dem Januar 1968 und eine Selbstdarstellung von 1969.
Zwischen 1964 und 1969 schrieb Winand Herzog etwa 180 Gedichte. Die entscheidende Wendung vollzieht er 1967, indem er eine eigene Poetik entwickelt. Seine Themen sind Alltagsbeobachtungen, Politik, Poesie, Liebe, Kinobesuche, Musik und alles dazwischen. Als Anregung nimmt Herzog auf, was er irgend brauchbar findet, von Hans Arp oder Arno Holz & Arno Schmidt über Max Bense, William Carlos Williams, Alan Ginsberg und Lawrence Ferlinghetti oder Jacques Prévert bis zur Kybernetik, Illustriertenanzeigen oder der Infinitesimalrechnung. Eine lesenswerte Auswahl der interessantesten Gedichte ist auf den Seiten dieses Buches versammelt.
In seinem einleitenden Essay „Der Dichter, der ich war, aber nie wurde“ zeichnet Winand Herzog seine poetologische Entwicklung in den fünf Jahren von 1964 bis 1969 nach und bettet sie in seinen politischen Bewusstwerdungsprozess ein, der stellvertretend für eine ganze Generation betrachtet werden kann. So wird erklärlich, warum Herzog den so vielversprechend begonnenen Weg in die Welt der Poesie zum Ende des Jahrzehnts vorerst abbricht, um sich dem politischen Handgemenge zu widmen.
Die vorliegende Sammlung ergänzt den Band „WolfsKreide. Gedichte zur Zeit“, in dem Winand Herzogs Gedichte von 1983 bis 2012 zusammengestellt sind.
- Veröffentlicht am Mittwoch 7. August 2019 von Büro f. Realitäts Design
- ISBN: 9783930509676
- 340 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik