Vorläufige Ankunft

Roman

von

Albert von Schirndings Roman ist keine Schlüssel-Erzählung. Der Ich-Erzähler Kasimir, genannt Miro, ist ein paar Jahrgänge älter als sein Autor, und der Autor war nie, wie sein achtzehnjähriges Roman-Ich, Zögling in einem Internat. Aber natürlich spiegelt sich in der Geschichte vieles, was der Autor miterlebt und beobachtet hat. „Vorläufige Ankunft“ spielt in der Nachkriegszeit in einer mittelgroßen süddeutschen Stadt, die leicht als Regensburg zu erkennen ist, aber nicht namentlich genannt wird – so wenig wie Zürich im „Grünen Heinrich“.

Der Roman ist als Triptychon aufgebaut.
Der kurze erste Teil („Treppenhaus“) berichtet vom ruckartig einsetzenden Protest Miros gegen seine Eltern und deren bayerisch-böhmisch-katholische Adelsgesellschaft.
Der große zweite Teil („Internat“) läuft durch ein Schuljahr, von Sommer zu Sommer. Miro wohnt in einer Anstalt, die hohe Bildung bietet und strenge Askese fordert. Die Zöglinge – nur Jungen – besuchen von hier aus das staatliche Gymnasium und haben Verbindung zum bischöflichen Domchor.
Im dritten, wieder kurzen Teil („Rom“) wird Miro erwachsen – oder vielmehr: das wird ihm attestiert.

Er selber ahnt, dass der ersehnte und erstrebte Status etwas Vorläufiges ist.

Der Roman „Vorläufige Ankunft“ handelt von der Pubertät und spricht auch davon. Seine Besonderheit ist die Einbeziehung von vielem, was außer der Geschlechtsreife auch noch erlebt, geträumt und diskutiert werden kann, wenn man achtzehn ist.