W Punkt

briefRoman

von

In einer nicht allzu fernen, düsteren Zukunft finden sich verdächtige mehrsprachige Dokumente von einem Mädchen und ihrer Großmutter. Spracherkennungs- und Übersetzungsprogramme werden in Anspruch genommen, um Aufschluss über etwaige Gefährdungen zu geben. Sonderbar allerdings, dass die maschinellen deutschen Zwischenkommentare geradezu poetisch mit den Originaltexten interagieren: „aus der vogelperspektive … / trockene blätter … / verwandte … / bekannte … / im sonnenstrahl …“
Was mag der Titel des Buches wohl bedeuten?
Blieb vom www. nichts als ein w. übrig?
Oder doch eher: Werther? Wilhelm? Westfalen? –
Weh.
W Punkt ist ein experimenteller literarischer Text über die Grenzen der Zeit, des Raumes und der Sprachen. Ein Kürzestroman voller Rätselhaftigkeiten, zudem verfasst auf Deutsch, Englisch, Russisch, Ungarisch, Finnisch, Samisch, Türkisch und Rumänisch. Doch wie stellt bereits eine der Romanfiguren für sich – und vielleicht ja stellvertretend auch für andere Lesende – fest: „Wenn eine Passage kommt, deren Sprache ich nicht kenne, fühle ich mich befreit, von der Verantwortung entbunden, weiter verstehen und Verknüpfungen herstellen zu müssen. Von mir aus müsste man vieles gar nicht übersetzen.“
Eine kostenlose Hörfassung des Buches ist auf www.eichenspinner.de zu finden.