Wach auf, du Todesschläfer

Gedichte

von

Mitten ins damalige Kriegsgeschehen ruft Steffen sein „Wach auf, du Todesschläfer“, damit das Wertvollste am Menschen nicht untergehe. „Diesen Mahn- und Weckruf ertönen zu lassen, dazu ist gerade Steffen berechtigt, der von exponierter Stelle aus im Lauf von Jahrzehnten viele Werke stärksten Eigengepräges hervorgebracht hat. Denn wer würde ihm glauben, wenn er nicht bis ins Letzte hinein seine geistige Individualität immer wieder bewiese? Bis in jeden Vers und jedes Wort hinein unverkennbar sich selbst treu bliebe? Gerade an diesen Gedichten zeigt er einen überraschenden Reichtum eigener Bildsprache, gerade hier eine äußerste Prägnanz des Gedankens und des Ausdrucks.“ (Nach Eugen Aellen, Basler Nachrichten, 22.11.1942)
Der Band enthält u.a. „Der Kampf um die Menschenform“, das kurz nach Kriegsausbruch 17.9.1939 entstandene und darauf Bezug nehmende „Michaeli“, dann „Liebstes Wesen sei dir stets die Sprache, Trösterin in deiner Einsamkeit“ und die zwei, im zweiten Weltkrieg vielfach unter der Hand verbreiteten Gedichte „Von der Auferstehung wird man sprechen“ und „Von drüben tönt ein Ruf zu mir: / Dem Feind der Liebe und des Lichts / ins Auge schaun! Weiter nichts / verlangt der Engel jetzt von dir.“, das mit den Zeilen endet: „Der Herr des Schicksals fordert nicht, / daß du die Hand als Richter hebst, / nur daß du in der Wahrheit lebst: / Der Geist ist selber das Gericht „.