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1904 - Gründung der ersten Arbeiterjugendvereine in Deutschland

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Im Jahre 1904 wurden in Berlin und Mannheim die ersten Arbeiterjungendvereine gegründet. Daraus entstanden in Süddeutschland der „Verband junger Arbeiter und Arbeiterinnen – Sitz Mannheim“ und für Norddeutschland die „Vereinigung der freien Jugendorganisationen – Sitz Berlin“.
Bis zum Frühjahr 1908 schlossen sich in 121 Städten fast 10.000 Mädchen und Jungen in Organisationen der Lehrlinge und jungen Arbeiter zusammen, um gemeinsam für ihre sozialen und politischen Interessen einzutreten.
Durch das am 8. April 1808 durch den Reichstag beschlossene Reichsvereinsgesetz wurden diese hoffnungsvollen Ansätze der Selbstverwirklichung junger Menschen zunichte gemacht.
Der Rostocker Historiker Karl Heinz Jahnke erinnert anlässlich des 100. Jahrestages dieser Ereignisse an die Anfänge der sozialistischen Arbeiterjugendbewegung in Deutschland, an ihre Erfolge und Niederlagen.
Im zweiten Teil werden Dokumente aus der damaligen Zeit abgedruckt. Sie informieren über die Ziele, Inhalte und Formen der Tätigkeit, vermitteln Einblicke in die Gedankenwelt und Sprache von damals.
Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Lebenssituationen von in der Ausbildung bzw. im Arbeitsprozess stehenden Jugendlichen von früher und heute werden deutlich und regen zur selbstständigen Auseinandersetzung mit der Geschichte an.