wach will ich bleiben

von

Über das Reimen

Manche sind peinlich berührt von Versen –
sie sollen sich tunlichst nicht reimen,
leben wir doch im Zeitalter der Moderne,
da müsse man sich anders timen.
Man müsse sich vielerlei denken,
Gedanken stapeln – um zu verstehen,
lange sinnen um Worte und Sätze,
ja, um Verständnis flehen.
Nur das, sagen sie, wär jetzt zu akzeptieren,
alles andere falsch, unangebracht,
einfach läppisch, sogar primitiv,
im Großen und Ganzen unbedacht.
Aber sieht man zurück, als man reimte,
da war die Welt noch geordnet und heil,
hatte der Mensch einen sicheren Platz,
war vom Universum ein Teil.