Mit „Tristan und Isolde“ greift Richard Wagner einen uralten keltischen Mythos aus dem Artus-Umkreis auf, der von einer amour fou erzählt: Zwei verfallen einander durch einen Liebestrank, die Sehnsucht führt in den Tod. Karg an äußerlicher Handlung, birgt das Werk einen ebenso grundlegenden wie dramatischen Konflikt: Im Leiden an der Liebe kommt existenzielle Daseinsnot zum Ausdruck, aus der wieder nur die Liebe selbst herauszuführen scheint. Der Musikautor Robert Maschka zeigt, dass die Oper nicht nur wegen dieser Überhöhung ins Philosophische von besonderem Rang ist, sondern auch aufgrund der wegweisenden Kühnheit ihrer Musik, die nichts weniger als ein Vorbote der Moderne ist.
Wagner – Tristan und Isolde
von Robert Maschka