Was Augen hat und Ohren

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Der Schauspieler Bogdan Marinescu erniedrigt sich freiwillig für TV-Shows eines privaten Fernsehsenders. Mehr oder weniger freiwillig, denn er hat Geldsorgen, muss Kreditraten und Alimente bezahlen. Ende der 80er Jahre trat er als regimekritischer Hamlet im Nationaltheater Temeschwar auf, bevor er nach Verhören durch die Securitate nach Italien floh.

Traian Voicu, ein Mitarbeiter des Geheimdienstes, versuchte Bogdan aufzuspüren – vergebens. Fünfundzwanzig Jahre später jedoch spielt der Zufall ihn Traian in die Hände, der den politischen Umsturz von 1989 finanziell zu nutzen wusste.

Eines blieb Bogdan in all den Jahren erhalten: Misstrauen. Wer wird ihn als nächstes täuschen, wo sind die versteckten Kameras, die all seine Schritte beobachten? Meint es Sorin wirklich gut mit ihm, wenn er ihn vor Traians Absichten warnen möchte? Ist die rothaarige Frau, die Bogdan an seine rumänische Jugendliebe Daniela erinnert, eine zufällige Begegnung, oder gehört sie zu Traians gefinkelter Inszenierung?

Ursula Wiegele hat einen höchst aktuellen, klugen und poetischen Roman geschrieben, der von verschiedenen Formen der Machtausübung erzählt, von Unterwerfung und ihren Gegenkräften, von Überwachung und Kontrolle.