Was Christen glauben

Der Glaube der Christenheit nach dem Apostolischen Glaubensbekenntnis

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Viele Menschen heute kennen den eigentlichen Inhalt des christlichen Glaubens leider nur noch sehr unvollkommen oder überhaupt nicht. Etliche sind nicht mehr getauft und hatten niemals Kontakt zur Kirche und zum christlichen Glauben. Viele sind zwar noch getauft, haben in ihrer Kindheit und Jugend auch einmal eine christliche Unterweisung erfahren, doch dann haben sie über Jahre keine Gottesdienste mehr besucht, sich nicht mehr mit dem christlichen Glauben befasst und auch das Beten aufgegeben. Und, wie eine Flüssigkeit in einem offenen Gefäß mit der Zeit verdunstet, so hat sich auch ihr Glaube mehr und mehr verflüchtigt.
In den östlichen Bundesländern sind Generationen herangewachsen, die vom christlichen Glauben und von der Kirche vor allem aus der negativen Propaganda des kommunistischen Staates gehört haben.
Vergleichbar verhält es sich mit den zahlreich unter uns lebenden Moslems. Sie kennen den christlichen Glauben nur aus den negativen Darstellungen ihrer islamischen Religionsgelehrten. Der weithin gottlos geprägte und streckenweise ethisch fragwürdige gesellschaftliche Zustand der westlichen Welt wird irrtümlich als typisch „christliche Lebensweise“ aufgefasst oder böswillig dafür hingestellt.
Die Kirchen werden von der Öffentlichkeit vor allem als soziale Einrichtungen angesehen, die Kindergärten, Altenheime und Krankenhäuser zu betreiben und Randgruppen der Gesellschaft zu betreuen haben. Darüber hinaus wird von ihnen nur noch erwartet, dass sie den Lebensabschnitten einen feierlichen Rahmen verleihen in Form der Taufe, der Konfirmation oder Kommunion, der Hochzeit und Beerdigung.
Doch ist dem Menschen wie sein Gewisssen so auch die Frage nach Gott angeboren und sie kann nur mit verkrampfter Anstrengung zeitweilig verdrängt werden. Zumindest in Krisensituationen und beim Wechsel der Lebensabschnitte des Einzelnen bricht sie immer wieder auf. In der ganzen Menschheitsgeschichte gab es keine Zeit und keine Kulturstufe, die ohne Religion, das heißt ohne die Frage nach Gott und der persönlichen Verantwortung vor ihm war.
In diesem Büchlein soll nun der eigentliche Wesenskern des christlichen Glaubens, dessen Verkündigung der erste Auftrag der Kirche ist, aufgezeigt und nahegebracht werden.