»Der Begriff des Volks ist fest mit der Emanzipation verankert.«
Impliziert das Wort »Volk« das Verschwinden des existierenden Staats? Ist »Wir, das Volk« eine performative Aussage, durch die sich Körper, die auf der Straße versammelt sind, als Volk konsti tuieren? Gibt es nicht ein Volk, sondern miteinander koexistierende Völker innerhalb eines Staates, einer Gesellschaft ? Besteht es aus Kräfteverhältnissen,
ist es Resultat einer Geschichte von Kräft everhältnissen? Und ist der Populismus eine Figur, die auf der Vermischung zwischen einer Fähigkeit – der rohen Gewalt der Masse – und einer Unfähigkeit – der derselben Masse zugeschriebenen Unwissenheit – aufbaut?
Im vorliegenden Band beleuchten Judith Butler, Alain Badiou, Pierre Bourdieu, Georges Didi-Huberman, Sadri Khiari und Jacques Rancière einige der Facett en des »Volks«. So unterschiedlich ihre Ansätze auch sind, so haben die AutorInnen trotz der Vieldeutigkeit des Begriffs doch eine Gemeinsamkeit, nämlich ohne zu zögern das »Volk« der Emanzipation zuzurechnen. Was vielleicht gerade in Zeiten des grassierenden Populismus die in Mode gekommene Geringschätzung des »Volks« in Frage stellen könnte.
»Das Projekt zu diesem Buch ist aus der Beunruhigung heraus entstanden, mitansehen zu müssen, wie das Wort ›Volk‹ sich ohne Hoffnung auf Wiederkehr zur Gruppe von Worten wie ›Republik‹ oder ›Laizität‹ gesellt, deren Bedeutung sich in die Richtung entwickelt hat, dass sie der Bewahrung der Ordnung dienen.« Aus dem Vorwort
- Veröffentlicht am Mittwoch 22. März 2017 von LAIKA
- ISBN: 9783944233765
- 112 Seiten
- Genre: 20., 21. Jahrhundert, Hardcover, Philosophie, Softcover