Im Zentrum der Erzählung steht Thilo. Thilo ist ein Mann, der nach dem Abitur zur Fremdenlegion ging. Als er nach fünfzehn Jahren heimkehrt, hofft er, daß seine Jugendliebe Nora auf ihn gewartet hat. Ihr fällt nun die Aufgabe zu, ihn mit der Realität zu konfrontieren. Wir lernen einen Sinnsucher kennen, der die Einsamkeit (aus)kostet – wenngleich von äußerlichem Erfolg verwöhnt. Wer hat schon das Glück, umgehend eine befriedigende Arbeit zu finden und dabei auch noch auf einen verständnisvollen und toleranten Chef zu treffen? In Thilos Innerem pocht jedoch die kontinuierliche Frage nach dem, was er ‚die Mitte‘ nennt. Gleichzeitig hängt er noch an Größenträumen für sein Selbst. Durch eine phantastisch-skurrile Erfindung kann er wie der antike Gott Janus gleichzeitig nach hinten und nach vorne sehen.
Dennoch bleibt Thilo ein unbefriedigt Suchender. Doch im Fragen und Suchen ist Thilo oft näher an Antworten, als er selbst merkt. So wächst aus Ahnung Glauben. Nicht als einmaliges Ereignis, sondern ganz langsam.
Wie in ihren früheren Büchern gelingt es der Verfasserin,
den spannenden Bezug von Suche nach Gott und Leben aus dem Glauben im Alltag zu beschreiben. Thilo erlebt, wie ein Suchender in der Kirche einen Platz für sich finden kann.
Der vor Augen gemalte Weg von der Selbstvergottung hin zu einem glaubenden Menschen ist nuancenreich von Suchen, Ringen, Fragen, Ahnen, Abwägen und Angerührtsein durchdrungen. Diese vielen zarten und doch kraftvollen Töne sind es, die das Herz des Lesers erreichen.
Aus dem Vorwort von Dr. theol. Alfred Schultz
Irmgard Powierski wurde 1931 in Eschenwalde/Ostpreußen geboren. Von Beruf war sie Krankenschwester und Oberin eines Krankenhauses. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt in Kölln-Reisiek/Schleswig-Holstein.
- Veröffentlicht am Samstag 15. Januar 2005 von Gesellschaft für Innere und Äußere Mission Abt. Freimund Verlag
- ISBN: 9783865400123
- 211 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur