Wer sagt, dass Tiere einfach gestrickt sind und keine Kultur haben? Die belgische Philosophin Vinciane Despret knöpft sich Annahmen vor, die in der Regel nicht infrage gestellt werden. Damit wagt sie sich an ein Thema, das aktueller nicht sein könnte: Wie sollen wir mit Tieren umgehen? Dürfen wir sie essen? Und was hebt uns Menschen von ihnen ab?
Humorvoll und kurzweilig widmet sich Despret in 26 Essays provokanten Fragen: Mit wem würden Außerirdische verhandeln wollen? Was interessiert Ratten bei einem Experiment? Können Vögel Kunstwerke erschaffen? Desprets Antworten eröffnen immer wieder neue Perspektiven, durch die der vermeintlich Beobachtende zum Beobachteten wird. Sie sind gespickt mit Berichten von Forscher*innen aus der freien Wildbahn und mit amüsanten Beispielen und Anekdoten aus dem Tierreich.
Despret will nicht belehren, sondern fragt neugierig und ergebnisoffen nach den Fähigkeiten und dem Wesen der Tiere, danach, wie sie die Welt begreifen und – sie ist schließlich Philosophin – ob wir das überhaupt wissen können. Die in der Wissenschaft scheinbar klar gezogenen ontologischen Grenzen zwischen Mensch und Tier verschwimmen dabei zusehends.
- Veröffentlicht am Dienstag 10. Dezember 2024 von Unrast Verlag
- ISBN: 9783897712669
- 320 Seiten
- Genre: Gesellschaft, Politik, Sachbücher, Wirtschaft