Wasserhüterinnen

Skulpturen entlang der Schussen

von ,

Theresia Moosherrs „Wasserhüterinnen“ sind bemerkenswerte Skulpturen entlang der Schussen. Inzwischen nimmt die Künstlerin Neckar und Donau in den Blick, doch begonnen hat sie das Projekt an der Schussen – und die Schussen ist ein eigenwilliger Fluss: Während die anderen oberschwäbischen Flüsse zur Donau hinfließen, strömt die Schussen südwärts zum Bodensee.
Im besten Sinne eigenwillig ist auch die Kunst von Theresia Moosherr: So harmonisch sich die Skulpturen an ihren Orten in die Natur einfügen, so sehr will die Künstlerin eine eigene Aussage mit diesen Arbeiten verbinden. Ihr geht es darum, den Menschen von heute für die Bedeutung des Wassers zu sensibilisieren: Für dieses Urelement, das wir scheinbar im Überfluss besitzen und das scheinbar mühelos aus dem Wasserhahn fließt.
Wasser ist für die Künstlerin die Quelle allen Lebens, und gerade deshalb ein so
außergewöhnliches Gut, das es zu ehren und eben auch zu hüten gilt. Reines Wasser für alle – was weltweit ein enormes Problem ist, wirkt an den Orten, an denen die Wasserhüterinnen stehen, zunächst weit weg: Dort plätschert die Schussen friedlich, dort sind die weltweiten Verteilungskämpfe um das Wasser und die
Bedrohung durch wirtschaftliche Interessen nicht zu sehen.
Reines Wasser als Menschenrecht – mit ihrer Forderung stellt sich Theresia Moosherr „gegen den Strom“. Gegen den Strom hat sich die Künstlerin bei ihrem Projekt im Wortsinn bewegt: Die ersten Wasserhüterinnen standen in Eriskirch an der Mündung und in Durlesbach, erst dann an der Schussenquelle in Bad Schussenried. Das ist durchaus charakteristisch; wer Theresia Moosherr kennt, der weiß: Sie ist eine Frau, die für ihre Überzeugungen mit großem Durchhaltevermögen auch gegen Widerstände eintritt.
Wir sind den Wasserhüterinnen sehr dankbar, dass sie auch uns an den Wert und die Wichtigkeit des Wassers erinnern. Der Landkreis Biberach hat Theresia Moosherrs Projekt deshalb gerne unterstützt. Die kunstvollen Fotografien in diesem Buch fangen den Zauber ein, der den Wasserhüterinnen an ihren Orten eigen ist. Der Band möge dazu beitragen, dass sich viele zu den Wasserhüterinnen aufmachen und den Wert des Wassers neu zu schätzen lernen.