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Renaissancenovellen aus Neapel und dem Süden Italiens

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Masuccio, der »neapolitanische Bocaccio« ist, so der große Romanist Erich Auerbach, das »bedeutendste novellistische Talent gegen Ende des italienischen Quattrocento …, ein unübertrefflicher Psychologe des Perversen«.
Masuccios Verachtung der Kleriker und seine Liebe zum Absurden kommen aus der gleichen Wurzel – der gelassenen, wenngleich höhnischen Heiterkeit über die Schwächen der menschlichen Natur: Wenn etwa der Mönch beim überstürzten Abgang die Hosen verliert und sie zur Reliquie erklären muss, um sie wiederzuerlangen. Oder die beiden Freunde, die eine derartige Liebesunordnung anstiften, »dass nur die Kinder sich unter ihren Müttern auskannten«.
Masuccios Novellen sind zugleich ein frühes Portrait der gesellschaftlichen und politischen Kultur des italienischen Südens