Wege christlicher Verkündigung. Eine pastoralgeschichtliche Untersuchung aus dem Bereich der katholischen Kirche Tansanias

Reihe theologischer und geisteswissenschaftlicher Untersuchungen

von

In zwei Teilen wird die Geschichte der katholischen Missionsarbeit in Tansania, dem ehemaligen Deutsch-Ostafrika, dargestellt.

Der Verfasser ist Missionswissenschaftler und Abt des Missionsklosters Ndanda in Tansania. Er untersucht vor allem das Wirken der Missionare vom Hl. Geist, der Weißen Väter und der Benediktiner der Missionskongregation von St. Ottilien.

Von den ersten Anfängen der Verkündigung, den pastoralen Pionierleistungen und vielfältigen missionarischen Experimenten zieht sich eine logische Linie hin zur Heranbildung und Erstellung einer selbständigen einheimischen Kirche, die sich heute voll in der Phase wachsender Stabilisierung befindet.

Ein besonderes Augenmerk richtet diese Studie auf den Einsatz der Katechisten, ihre Ausbildung und oft hervorragende Bewährung. Die Missionsschule in ihrer wichtigen Funktion für die Einpflanzung des Christentums, das Katechumenat und die Gemeindeliturgie runden das Bild einer werdenden afrikanischen Kirche ab.

Der Autor ist zwei Jahre lang mehr als 50.000 km kreuz und quer durch Ostafrika gefahren, hat auf Hunderten von Missionsstationen Dokumente gesammelt, mit Bischöfen, Seelsorgern, Katechisten und verantwortlichen Laien gesprochen, das Ganze auf dem Hintergrund eigener Missionserfahrung überprüft und gewertet und zu Darstellung gebracht.

Der vorliegende erste Teil seiner Forschungsergebnisse wurde im Februar 1975 von der Universität Würzburg als Habilitationsschrift angenommen. Vor Abschluß der Drucklegung wurde der Verfasser im Frühjahr 1976 zum Abt von Ndanda (Tansania) gewählt.

Der Rückblick bringt manche Überraschungen: Im Afrika des ausgehenden 19. Jahrhunderts, anfangs ohne den Schutz aber auch ohne die Belastung einer europäischen Kolonialmacht werden die Missionare gezwungen, sich intensiv mit der traditionellen afrikanischen Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Mit erstaunlicher Einsicht und Beweglichkeit entwickelten sie eine ganze Reihe eigenständiger Arbeitsmodelle, die auch heute noch Interesse und Aufmerksamkeit verdienen. Als Beispiele seien genannt: die Anlage christlicher Gemeinschaftsdörfer, die Ausbildung der Katechisten im Familienverband, der Einsatz de Missionsbrüder als „Entwicklungshelfer“, die Gestaltung des Katechumenates nach urchristlichem Vorbild, das Bemühen um die Verchristlichung der heidnischen Initiationsriten und schließlich die Ausarbeitung von mehr als 200 verschiedenen katechetischen Lehrbüchern.