Wegende

Roman

von

Wilhelm Korbmeister ist eines Tages unfähig, seine Wohnung zu verlassen. Er ist wie gelähmt, als ihm bewusst wird, dass er zwar gut lebt, die Sommermonate sorgenfrei am Meer verbringt, Freunde und unkomplizierte Beziehungen zu verschiedenen Frauen hat, aber darüber hinaus nichts seinem Leben Sinn gibt.
Die Welt seines Großvaters war von einem Reigen farbiger Gestalten bevölkert: der k.u.k. Postmeister, der Pfarrer und der Richter, der Postkutscher und die Bauern. Aber alles, was den Menschen damals Halt gab, ging mit dem Zusammenbruch der alten Ordnung am Ende des Ersten Weltkrieges unter. Dem Vater, der als Neunzehnjähriger den Zweiten Weltkrieg überlebte, öffnet ein Freund die Tür zu einer Welt ohne Abhängigkeit von religiöser und obrigkeitlicher Autorität, nur dem Humanismus und der Toleranz verpflichtet, und begleitet ihn in die moderne Zeit.
Die Menschen um Wilhelm Korbmeister jedoch geben keine Antworten, im Gegenteil, sie werfen nur immer weitere Fragen auf: Chiara, die Frau der langjährigen losen Beziehung, Lidia, die schweigsame Musikerin und Marija, mit der Wilhelm ein Geheimnis verbindet, von dem er nichts weiß … Wie in einem Prisma bricht sich die Welt in der Person des un gewöhnlichen Professors, der Wilhelm bei seiner Sinnsuche zu helfen versucht, Antworten zu finden. In welche Richtung soll es am Ende des vorgezeichneten Weges weitergehen? Wilhelm gibt nicht auf.