Weihnachtsfrühling

Eine Adventsgeschichte für Erwachsene und andere Kinder / Mit Illustrationen von Carlos Urban.

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An Weihnachten werden Märchen wahr. Aber meistens nur für die Kinder, wenn sie ihre sehnsüchtig erwarteten Geschenke mit großen Augen auspacken. Wir Erwachsenen sehen dies meist etwas nüchterner und lassen uns von der weihnachtlichen Stimmung nur kurz und äußerlich beeinflussen. Doch warum sollten wir Erwachsenen nicht auch unsere Träume denken dürfen? Auch, wenn sie etwas weitergehen als der Wunsch nach Süßigkeiten und neuem Spielzeug.

Warum ist die Welt bis heute ein Ort der Ungerechtigkeit und des Leids? Insgeheim hat jeder sein Bild einer idealen Welt, doch niemand hält es für möglich, auch nur einen ersten Schritt in Richtung einer durchgreifenden Veränderung zu machen. Doch wann, wenn nicht an Weihnachten, sollte man darüber ein wenig reflektieren und vielleicht auch einmal das Unmögliche denken? So wie Wilfried Rottler in seiner wunderbaren Weihnachtsgeschichte über den städtischen Busfahrer Karl-Wilhelm, der kurz vor Weihnachten aufgrund eines sehr schlechten Gewissens das dringende Bedürfnis verspürt, mitsamt seinem Stadtbus nach Jerusalem zu fahren und sich zu entschuldigen. Auf seiner Reise dorthin, über Spanien, Marokko, Algerien, Libyen und Ägypten, lernt er unterschiedlichste Menschen kennen, die alle ihre eigene Geschichte haben. Und da das ganze zur Weihnachtszeit passiert, gibt es auch einige wundersame Ereignisse, die uns die Hoffnung geben, dass Frieden und Zuversicht auf der Welt vielleicht doch möglich sind.

Es ist bemerkenswert, dass die Geschichte noch vor den Veränderungen des „Arabischen Frühlings“ entstand und manche Entwicklung in fast prophetischer Weise vorwegnimmt, wenn auch mit viel Phantasie übersteigert – das sollte uns alle ermutigen, öfters mal das Undenkbare zu denken – wer weiß, vielleicht hilft es ja.