Weiß Gott

Eine tragische Farce

von

‚Weiß Gott‘ ist formal ein Theaterstück, liest sich aber wie ein Roman. Die Handlung spielt in den letzten Tagen der Menschheit und wird getragen von einer Handvoll disparater sowie desperater Laienschauspieler, die den Weltuntergang sowohl spielen als auch erleben und sich im Hin und Her zwischen Schein und Sein sowohl komödiantisch divertieren als auch existentiell exhibieren. Dies im Visier der Götter, die als höhere Verwaltungsbürokraten des Universums fungieren, etwa abgewirtschaftete Planeten wie die Erde liquidieren und, um ihren grauen Arbeitsalltag aufzuhübschen, sich an den schmerzlichen Freuden sowie an den lustigen Leiden der letzten Menschen weidlich weiden und über deren ungelenke Schauspielereien sich olympisch amüsieren. Denn diese Hampelmännlein und -weiblein strampeln an den Drähten ihres tragischen Geschicks und wirken dabei komisch, werden darum auch nicht einfach so vernichtet, wie sonst bei Weltuntergängen üblich, erleben vielmehr einen besonders exquisiten Tod.