Welt – Sprache – Vernunft

Ein sprachphilosophischer Beitrag zur Verbindung von Phänomenologie, Hermeneutik und Philosophie des Geistes

von

Diese Arbeit gewinnt den ihre Konzeption bestimmenden Leitfaden in der Ausgangsthese, dass die „Sprache nicht eine der menschlichen Lebensformen ist, sondern eben die Form, die unser Leben so ausformt, wie es ist“. So schließt sich der Autor an die von Charles Taylor sog. Tradition von HHH (Hamann-Herder-Humboldt) an, die die konstitutive Funktion der Sprache für das menschliche Sein und somit ihre Unzurückführbarkeit auf etwas Nicht-Sprachliches betont, und versucht zu ihrer Kritik der ihr gegenübergestellten Tradition von HLC (Hobbes-Locke-Condillac) beizutragen, die vielmehr die Sprache als eine Art der Vorstellung unter Berufung auf etwas Nicht-Sprachliches reduktiv erklären will.
Der Autor führt hier die Anschauung der Tradition von HHH in drei Fächern durch, d.h. 1. in der Erkenntnistheorie, vor allem in der Wahrnehmungslehre, wobei es klar wird, dass wir – als Menschen – uns auch im vermeintlich unmittelbarsten Bezug zur Welt doch in demjenigen normativen Bereich (dem logischen Raum der Gründe) bewegen, dessen Glieder auf die für die Sprachlichkeit charakteristische Weise der Rechtfertigung und Begründung miteinander verbunden sind, 2. in der Philosophie des Geistes (philosophy of mind), wobei es sich ergibt, dass das In-der-Welt-sein für uns Menschen geradezu das In-einer-Sprache-sein ist, und schließlich 3. in der Sprachphilosophie, wobei es sich um die Frage handelt, welche Gestalt eine Bedeutungstheorie annehmen soll, wenn sie immer davon ausgehen muss, dass jede Theoretisierung eine Tätigkeit desjenigen Seienden ist, das den wesentlichen Charakter des In-einer-Sprache-seins hat.
Die hier vom Autor thematisch behandelten Philosophen sind: Edmund Husserl, Martin Heidegger, Hans-Georg Gadamer, Wilfrid Sellars, John McDowell, Gareth Evans und Donald Davidson.