Weltkirche

Die katholische Weltkirche im internationalen Leben und ihr Beitrag zum Frieden in der internationalen Gemeinschaft

von

In diesem Werk versucht der Verfasser auf die Ausübung der Friedensfunktion des Heiligen Stuhls bei internationalen Konferenzen der UNO und auf die Ausübung seiner spezifisch moralischen Sendung einzugehen. In einem ersten Kapitel behandelt er die Frage „Der Heilige Stuhl und die Vereinten Nationen“ und insbesondere die „Arten der völkerrechtlichen Teilnahme des Heiligen Stuhls am internationalen Leben im Rahmen der UN“. In einem zweiten Kapitel greift er beispielhaft die Teilnahme des Heiligen Stuhls an fünf UN-Weltkonferenzen heraus, die Weltkonferenz für Menschenrechte 1993 in Wien, die Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo, die Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking und die Weltsiedlungskonferenz Habitat II 1996 in Istanbul. Es ist deutlich zu ersehen, wie der Heilige Stuhl bei seiner Mission zur Besprechung und Lösung aktueller weltweiter Sozialprobleme ebenso die Situation analysierend wie die Sozialprinzipien der katholischen Soziallehre zur Entscheidungsfindung und politischen Beratung anwendend beiträgt. Somit bleibt das Solidaritätsprinzip nicht im Appellativen stecken, sondern führt auf Wege zu Frieden und sozialer Gerechtigkeit. Gewiss kann die katholische Kirche in Sorge für Friede und Gerechtigkeit nur indirekte politische Beiträge leisten, sie zeigt sich aber, wie der Verfasser unter Zitat von Paul Vl. abschließend festhält, als „Expertin der Menschlichkeit“.
Das Literaturverzeichnis gibt Einblick in die benützten Quellen und Aufschluss über die verwendete Literatur, über Lexika und Nachschlagewerke sowie über Artikel aus Zeitschriften, insbesondere nützte der Verfasser die deutsche Wochenausgabe des „Osservatore Romano“. Er hat Einsicht in Archive und Dokumentationen genommen, zum Beispiel in der Zentrale der UNO in Wien. Päpstliche Reden und Schriftstücke sind eigens ausführlich registriert. Der Verfasser hat viel mehr Material gesammelt und eingesehen, als aus Platzgründen und aus Gründen der Klarheit der Gedankenlinie dann hier publiziert werden konnte.
Es ist dem Verfasser gelungen, die besondere Stellung des Heiligen Stuhls bzw. der katholischen Kirche im Völkerrecht und in der Völkergemeinschaft von heute herauszuarbeiten und hier vor allem die ethischen Probleme im internationalen Leben aus kultureller und religiöser Sicht zu beleuchten und zu erhellen. Somit liegt ein wertvoller Beitrag zur internationalen Ethik eines Theologen vor, der von Wien aus, einem der drei Standorte der UNO, verfasst worden ist. (Univ.Prof.em. DDr. Rudolf Weiler)