Wendel

von

Was bewegt einen Menschen, was treibt ihn an, etwas zu tun, was ihn an den Rand seiner Existenz bringen und aus der Bahn werfen kann, noch dazu einen, der das Geordnete und Überschaubare als Lebensprinzip hochhält?

Der Protagonist des Romans, ein Wissenschaftler, nimmt sich vor, sein Kindheitstrauma aufzugreifen, das Belastende aus dem Unterbewusstsein zu holen, ihm die Macht zu nehmen, indem er es zu bearbeiten versucht, damit er Herr seiner Lage und nicht mehr von verdrängten Mächten heimgesucht wird, die ihm nachts den Schlaf rauben.

Er startet im Labor hinter seinem Labor einen geheimen Versuch, den er mit einem offiziellen Projekt
tarnt. Nach außen hin widmet er all seine Kraft diesem vordergründigen Projekt und forscht aber eigentlich an etwas, das das Kindheitsgelübde, einen geheimen Widersacher zu bezwingen, zum Thema hat.

Auf dem Weg zu seinem Geheimlabor muss der Protagonist immer von der offiziellen Arbeitsstelle in den Ort des Verborgenen gehen, er muss körperlich und geistig aus dem vorderen Raum verschwinden und in den hinteren Raum eintauchen, wo er sich seinem geheimen Auftrag widmet.

Schrittweise nähert er sich dabei seinem Innersten, ebenso schrittweise entfernt er sich vom Vordergründigen, um durch dieses Weggehen seiner eigentlichen Bestimmung auf die Spur zu kommen. Er lebt beständig im Wechsel zwischen Eintauchen und Auftauchen, kommt allmählich seinem Ziel Stück für Stück näher. Knapp vor Vollendung seines Auftrags wird der Protagonist unverhofft mit dem bislang Geheimgehaltenen konfrontiert …