Wendezeit an der Charité

Eine Dokumentation zum sogenannten Elitenaustausch

von

Die Berliner Charité, Deutschlands bekanntestes Krankenhaus, war zugleich ein Zentrum von Forschung, Lehre und Weiterbildung. Sie war Teil der Universität, welche zu DDR-Zeiten den Namen Humboldt erhielt. Nach dem Ende der DDR fand auch in der Charité ein erheblicher Austausch des Führungspersonals statt, die Medien lieferten die Begleitmusik mit Stasi-Hysterie und Skandalgeschichten. Die Charité, auch zu DDR-Zeiten national und international eine bekannte Universitätsklinik, schien nun in der öffentlichen Wahrnehmung eine Außenstelle des MfS und des Politbüros gewesen zu sein.
Der Autor leitete in der Charité über viele Jahre erfolgreich das für die Laboratoriumsmedizin zuständige Institut. Als Nomenklaturkader gehörte auch er zu den sogenannten »Eliten«, die nach 1989 entlassen werden sollten. Er setzte sich dagegen zur Wehr und kapitulierte nicht. Mit Sachkenntnis dokumentiert er hier, wie sich die Belegschaft aufbäumte, als Vielen die Entlassung drohte. Er berichtet von der Wandlung des Denkens der Mitarbeiter und den Zeichen der Entsolidarisierung bei der Etablierung der neuen Charité.