Wenn Coyote tanzt

Roman

von

Coyote, der göttliche ‚Trickster‘ der indianischen Mythologie, bekommt eine Geschichte erzählt. Darin geht es um Eli, einen emeritierten Literaturprofessor, der ins Reservat zurückkehrt, um die Inbetriebnahme eines Wasserkraftwerks zu verhindern. Und um Charlie, der als Anwalt der Betreiber ebendiese Inbetriebnahme zu erstreiten versucht. Um Lionel, der mit vierzig Jahren eigentlich zu alt ist, um immer noch für einen verschrobenen Kapitalisten Fernsehgeräte zu verkaufen. Und um Alberta, die um jeden Preis ein Baby haben will, ohne dafür einen Ehemann in Kauf zu nehmen. Um Latisha, die Touristen Rindfleisch als Hundefleisch vorsetzt und dadurch das ‚Dead Dog Café‘ in eine Goldgrube verwandelt – und trotzdem den Fehler gemacht hat, den alle Frauen machen.
Kompliziert wird es, weil vier weise alte Indianer aus einer Irrenanstalt ausbrechen, um die Welt wieder in Ordnung zu bringen. Dass Coyote die Geschichte weitererzählen soll und immer wieder alles durcheinander bringt, macht die Sache natürlich nicht besser.
Thomas King beschreibt in seinem originellen, witzigen Roman das Leben moderner nordamerikanischer Indianer und zieht den Leser hinein in eine Welt, die von den Höhen und Tiefen des Alltags im späten 20. Jahrhundert ebenso bestimmt wird wie von überlieferten Bräuchen, von den Vorstellungen, die Nicht-Indianer von Indianern haben sowie wie von den Vorstellungen der Indianer selbst darüber, was es heißt, heute Indianer zu sein.