Krokodile sind wahrlich seltsame Geschöpfe. Diese Behauptung möchte ich hier und jetzt aufstellen, doch ich behaupte nicht nur, ich beweise auch, deshalb werde ich Ihnen nun eine Geschichte erzählen, die durchaus wahr sein könnte.
Doch lassen Sie uns zuerst einen Blick auf Krokodile im Allgemeinen werfen.
Sie unterscheiden sich nur durch einige wenige Kleinigkeiten von Alligatoren, doch nicht viele von uns können diese Kleinigkeiten mit wissenschaftlicher Genauigkeit aufzählen oder gar erklären.
Ein paar dieser Kleinigkeiten sind allerdings gar nicht so klein, wie man es auf den ersten Blick vermuten könnte. So haben Krokodile in der Regel etwa sechzig Zähne, während Alligatoren deutlich mehr haben, also etwa achtzig. Bis zu fünfzig Mal in ihrem Leben wechseln sie jeden einzelnen davon, was die unglaubliche Summe von dreitausend Zähnen im Laufe eines Krokodildaseins hervorbringt.
Doch wer hat schon die Muße, die Anzahl der Zähne exakt zu bestimmen, wenn er gerade im Maul eines dieser übrig gebliebenen Urzeitgiganten steckt, nur um vor seinem Tod zu erfahren, ob es sich nun um ein Krokodil oder um einen Alligator handelt. In so einem Augenblick dürfte es wirklich egal sein, wer einen gleich mit Genuss verschlingen wird.
Eine andere Möglichkeit, herauszufinden, ob es sich bei dem Angreifer um ein Krokodil oder einen Alligator handelt, ist das Betrachten des Gesichtsausdrucks. So fällt es einem gleich ins Auge: Krokodile erscheinen meist grimmig. Dies wird durch eine leichte Zahnfehlstellung des Unterkiefers hervorgerufen und kann üblicherweise auch nicht durch eine Zahnspange korrigiert werden.
…wenn der Kroko mit der Elli…
Fabel(haftes)-Tier-Essay
von Bettina Schipp