Wenn man einen weißen Anzug anhat

Ein Tagebuch-Buch

von

Das neue Buch von Max Goldt ist so neu wie noch kein Buch von Max Goldt zuvor: unvorabgedruckt nämlich und der Form nach, anders als sonst, nicht eine Sammlung von Kolumnen oder Essays, Grotesken, Scherzi oder Betrachtungen, sondern ein Tagebuch. Es beginnt im September 2001 und zieht sich noch ein Weilchen ins Jahr 2002 hinein, wobei der Autor die Gelegenheit ergreift (endlich!), über alles zu berichten, was sein Leben und seinen Alltag ausmacht: Kommentarwichsmaschinen, Funken von Restanstand, Eugenie Marlitt, jene talentvolle Autorin „zaghaft frauenemanzipatorischer Gesellschaftsromane des 19. Jahrhunderts“, aber auch Karlheinz Stockhausen, die Dronte und die Mutter Gottes sowie andere Merkwürdigkeiten und Schönheiten am Rande des Aussterbens. Das Zweikomponentenrezept zum Beispiel. Die Tauchsieder der Familie Henscheid. Tassen und Kannen von Hedwig Bollhagen. Mit von der Partie sind auch Tex Rubinowitz und sein legendäres Damenkloschwert, Stephan Katz und Martin Z. Schröder, außerdem Jörg Haider, anlaßbedingt, sowie eine rumänische Prinzessin mit harten Haaren und viele mehr. Sie alle treiben durch den soft verfließenden Nachmittag des Schriftstellers, und er hält fest, was er mit ihnen erlebte, sprach und sah. Der Leser findet es in diesem Buch.