WER ich WO bin?!

Kinder und Jugendliche aus dem Ruhrgebiet erzählen

Die Tür öffnet sich
Wie ein Vorhang
Ich setze meine Maske auf
Die Show geht los
– Celina Beuing (16 Jahre) –

Zum nunmehr dreizehnten Mal haben das Kulturzen­trum Grend und das Literaturfestival Literatürk Essen gemeinsam mit dem Geest-Verlag Vechta eine Anthologie für Jugendliche aus dem Ruhrgebiet ausgeschrieben. Dabei wurden sie von zahlreichen Kooperationspartnern unterstützt. Das Thema: ‚WER ich WO bin?!‘ Mehrere Hundert Jugendliche mit und ohne Migrationshinter-grund aus dem Ruhrgebiet haben sich an dem Projekt beteiligt und sich offen und intensiv mit der Frage nach der eigenen Identität auseinandergesetzt. Wer bin ich? Woher stamme ich? Wer möchte ich sein? Wohin geht meine Reise? Die Beiträge, die sie eingeschickt haben, haben es in sich. Sie beeindrucken. Mehr als 100 konnten in den Sammelband aufgenommen werden. Aboorvithaa Arumugam (17 Jahre) umreißt in ihrem Gedicht ‚Unendliche Suche des Le-bens‘, worum es in dieser Anthologie geht: 7,4 Milliarden Menschen. / 7,4 Milliarden verschiedene Persönlichkeiten. / 7,4 Milliarden Seelen. / Unter diesen meine. Was also tun, wenn man nicht verloren gehen will?

Unsere Welt mit ihren vielfältigen familiären, schulischen, beruf-lichen und gesellschaftlichen Ansprüchen macht es jungen Menschen heute schwer, die eigene Identität auszubilden. Aber sie stellen sich dieser Aufgabe. Gleichwohl bleibt ein Teil ihrer Fragen unbeantwortet, ja, muss vielleicht auch unbeantwortet bleiben.
Was können Erwachsene tun, damit Jugendliche vorwärts-kom­­men? Vor allem diejenigen, die in Familie, Erziehung, Wirtschaft und Politik Verantwortung tragen (wollen)? Die Anthologie zeigt, was junge Menschen brauchen und brauchen könnten. Und sicherlich nicht nur die, die im Ruhrgebiet zu Hause sind!