Werke in 22 Bänden

Band 5: Beton

von

Wollte man die Bücher von Thomas Bernhard nach ihren Schauplätzen unterscheiden, könnte man den 1981 publizierten Roman »Beton« als den »spanischen«, genauer: als »mallorquinischen« bezeichnen. Denn der Ich-Erzähler, Rudolf, dem eine bahnbrechende Arbeit über den Komponisten Mendelssohn Bartholdy nicht gelingen will, flüchtet wegen seiner angegriffenen Gesundheit aus dem neblig-feuchten Oberösterreich auf diese Insel. Doch auch hier gelingt es ihm nicht, den ersten Satz seiner Studie – der die Fertigstellung nach sich zöge – niederzuschreiben. Vielmehr wird er mit zwei unerklärlichen Todesfällen konfrontiert, was ihn tief verstört. Und so lautet der letzte Satz: »Ich zog die Vorhänge meines Zimmers zu, schreibt Rudolf, nahm mehrere Schlaftabletten ein und erwachte erst sechsundzwanzig Stunden später in höchster Angst.« Günter Blöcker urteilte unmittelbar nach Erscheinen des Buchs: »Wir haben – unter Schmerz und Gelächter – einer Menschwerdung beigewohnt. «