Werke. Welten. Wissen

Essays

von

‚In einer der berühmten Erzählungen, die der vollkommen unöffentliche, fast panisch scheue, sich selbst am Liebsten hinter seinem Schreiben verbergende Wunder-Schriftsteller verfasst hat, heißt es, dass sich einer eines Morgens als ein anderer wieder fand, ›zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt‹. Und da fühlte er auch ein ›leichtes Jucken oben auf dem Bauch‹; konnte die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, auch finden und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn ›bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer.‹‘
‚Von Material zugebaut der überwucherte Fensterplatz (zum Träumen). Bücher, Blätter, Zeitungen. Manuskriptstapel. Verheftete Postkarten. Ihr Sammelsurium. Das dient ihr als Substanz. Schreiben als Leben: Schreibleben.‘
Das Buch versammelt literarische Porträts, Reportagen und essayistische Versuche bei der Begegnung mit Literatur, Kultur und Menschen, die so unterschiedliche Namen tragen wie Friedrich Schiller und Wilhelm Busch, Klabund und Astrid Lindgren, Franz Kafka und Daniel Kehlmann, Erich Kästner und Philip Roth, Friederike Mayröcker und Robert de Niro.
Oliver Ruf, geboren 1978 in Saarbrücken, ist Professor für Kreatives Schreiben und Medienästhetik. Seine publizistischen Arbeiten wurden mit mehreren Essay-Preisen ausgezeichnet. Als Buchpublikationen sind u.a. die Bände Ästhetik der Ausschließung (2009), Kopfkohle (2011) und Zur Ästhetik der Provokation (2012) erschienen.