Für jemanden, der das Werk des Künstlers Gerhard Kaiser seit dessen Studienanfängen aufmerksam verfolgt hat, ist faszinierend, welchen Weg der Konsequenz, des Bleibens bei sich selbst in einer ungewöhnlichen Einheit von Leben und Werk der nunmehr knapp 60Jährige beschritten hat.
Konzepte permanenter Veränderung sowie stetige künstlerische Richtungswechsel zeichnen Gerhard Kaisers Arbeit aus. Das dialogische Zusammenwirken von Objekt, Grafik, Malerei und Fotografie erklärt den multidisziplinären Ansatz Kaisers Kunst, die in ihrem installativen Charakter einerseits Raum zur Verfügung stellt, andererseits auch in Besitz nimmt. Beim Umlaufen Kaisers Arbeit wähnen sich die Betrachter in einer Art Endlosschleife der Bilder. Es scheint keinen Anfang und kein Ende zu geben. Die an der vorderen Stirnseite Kaisers Arbeit auf den Fußboden projizierte Eingangssituation, die das Kommen und Gehen der Besucher als Livebild dokumentiert, steht für die Realität im Hier und Jetzt. Die auf eine Wandnische projizierte Sentenz “Images Never End“ auf der gegenüberliegenden Seite der Installation hingegen visualisiert das Trügerische des Bildbegriffs generell: Die Trägerfläche der Projektion ist nämlich nicht die Wandnische an sich, sondern eine applizierte Fototapete ihrer selbst: Das Bild also als optische Reproduktion subjektiv gestalteter Wirklichkeit.
- Veröffentlicht am Dienstag 3. Februar 2015 von STEINVERLAG GmbH
- ISBN: 9783901392542
- 170 Seiten
- Genre: Hardcover, Kunst, Softcover