Wie ich nach Berlin kam

Eine Irin in der geteilten Stadt

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Fünfzig Jahre nach dem Erscheinen des ersten von ihr geschriebenen und illustrierten Kinderbuchs, Der kleine Angsthase, ist Elizabeth Shaw in ost- und westdeutschen Kinderzimmern präsenter denn je: Titel wie Zilli, Billi und Willi oder Gittis Tomatenpflanze haben mit ihrem schnörkellosen Zeichenstil und ihrer subtilen Komik auch nach Shaws Tod im Jahre 1992 immer neue junge Leserinnen und Leser gewonnen und leben in den Erinnerungen vieler Erwachsener fort. Ihre Autobiografie, 1990 unter dem Titel Irish Berlin erstmals erschienen, zeigt eine andere Elizabeth Shaw: Mit großer Anschaulichkeit lässt sie die Welt ihrer Kindheit und Jugend in Nordirland und England auferstehen, berichtet von Erlebnissen in London zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, von ihrer Übersiedlung nach
Berlin im Jahre 1946 und dem Leben in einer geteilten Stadt. Begegnungen mit Künstlern und Intellektuellen wie Robert Havemann, John Heartfield oder Helene Weigel werden ebenso lakonisch und selbstironisch beschrieben wie die Freuden und Sorgen des Alltags in Berlin. Liebevolle Aufmerksamkeit widmet Shaw den Besonderheiten und Absonderlichkeiten deutscher Kultur, die sie mit dem geschärften Blick der Zugereisten wahrnimmt. Mehr als zwanzig Jahre nach ihrem ersten Erscheinen legen wir Shaws Memoiren in einer aktualisierten Auf lage vor, die Gelegenheit gibt, den unverstellten Blick einer Irin auf ihre Wahlheimat neu zu entdecken. Ein Vorwort von Elizabeth Shaws Tochter Anne Schneider und dem Übersetzer des Bandes, Wolfgang de Bruyn, gibt einen Überblick über die Geschichte der Publikation und informiert über die Renaissance und Aktualität des Werks von Elizabeth Shaw.