Wiener Klosettbrevier

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Schon jeder hat es irgendwann und irgendwo benötigt – und schon sind wir bei der Notdurft angelangt. Und sicher war jeder erfreut, mehr oder weniger ungestört an diesem stillen Ort seine Notdurft verrichten zu dürfen.

Beppo Beyerl hat sich solche Orte angeschaut, ob sie nun hoch zu Berge oder tief „Am Graben“ errichtet waren. Und dabei hat er sich überlegt, warum er ausgerechnet in diesen Lokalitäten ein „Geschäft“ oder ein „Bedürfnis“ verrichten soll. Noch dazu verrichten, als wär es eine schweißtreibende Arbeit. Freilich existiert noch eine zweite Tätigkeit, zu deren plätschernden Ausübung der Mensch noch viel öfter jenen Ort – Lokus! – aufsucht und die je nach Dialekt und Laune Urinieren, Pissen oder Wischerln benannt wird.
Dabei war jener stille Ort bei den alten Römern von diversen Gesprächen überlagert: Saß man doch auf Gemeinschaftslatrinen und besprach dabei den Fortgang der res publica.
Pro Tag soll der Mensch übrigens mehr als zwanzig Minuten auf dem Klosett verbringen. Also käme er in einem Jahr auf 5 lange Tage. Sollte er 50 Jahre alt werden, dann hätte er etwa 250 Tage auf dem Klosett verbracht. Also dachte der Autor, Zeit wird es, über diese lange Zeit ein Buch zu verfassen.