Wiener Vorlesungen

von

Die Vorstellungen über den Islam sind viel schwieriger zu dekonstruieren als andere Vorurteile. Der Islam als Metapher ist ein kollektives Bündel von Ängsten, Vermutungen und Projektionen, und diese Bilder haben sich hartnäckig in unsere Kultur eingeschrieben.
Mit dieser hochaktuellen Problematik und in genauer Auseinandersetzung mit dem Islam auf dem Balkan beschäftigt sich der Soziologe Michael Daxner, Mitarbeiter der UN-Übergangsverwaltung für den Kosovo. Die gängigen Angriffsargumente gegen den Islam hält er für verfehlt, denn: Der Terrorismus hat sich des Islam bemächtigt und nicht der Islam sich des Terrorismus. Daxner versucht, das kontroverse Thema mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Facetten verständlicher zu machen, zeigt einige Vorboten der negativen Entwicklung auf und entdeckt Hoffnungszeichen eher im Unscheinbaren.
Entscheidend für ihn ist, dass der Islam auf dem Balkan stets schon europäisch war und deshalb nicht nach Europa eingeladen zu werden braucht.
Der Islam auf dem Balkan – ein traditioneller europäischer Faktor