wies is is.

ein mondo cane machwerk

von

Als ein von der ersten bis zur letzten Seite durchrhythmisierter, interpunktionsloser Riesen-Satz mäandert Max Höflers „wies is is“ thematisch und motivisch entlang der Brüche restriktiver Ordnungen durch den globalen Raum. Mannigfaltige (zumeist grausame) Erscheinungen menschlichen Verhaltens werden als Pandämonium zeitgenössischer Zynismen vorgeführt. In einer Atmosphäre diffuser Ängste stellt ein undezidiertes „Wir“ seine Niedertracht und Sensationsgeilheit zur Schau; zu deren Inszenierung lässt der Autor eine geradezu handgreifliche Sprache vom Zaum. Ob diese nun durchsetzt ist von Halbstarkenslang, Stammtischrede oder Bürokratendeutsch: stets äußert sich in der repetitiven Abwandlung des Gleichen ein ubiquitäres Gefuchtel um Aufmerk- samkeit und Macht.
Der Untertitel des Buchs verweist auf die italienische Exploitationsdokumentation Mondo Cane aus dem Jahre 1962, deren pseudoethnologischen, voyeuristischen Herangehensweise Höfler durchaus folgt, diese jedoch fortwährend dekuvriert, indem er die Darstellung ins völlig Unangemessene kippen lässt. In „wies is is“ paaren sich aufs Gelungenste experimentelle Schreibweisen und sprühende Sprachsatire mit bizarrem Humor à la Monty Python zu einer furiosen kynischen Revue.