Wind möcht ich sein

Gedichte

von

Wind möcht ich sein,
dich ganz zu umfangen,
sanft oder rau,
wann immer ich will.
Wind möcht ich sein,
zu verlocken dich
zur Nähe
durch Widerstand;
zu fernen Ufern
dich zu treiben,
erreichbar,
nur durch mich.
Wind möcht ich sein,
sanft und rau,
auch heiß,
kalt wär ich nie.
Eveline Schefflers Lyrik ist mit feinem Strich gezeichnet. Sorgfältig wie
eine Kalligrafie, schillernd und nicht nur über den Verstand fassbar, berührend,
getragen von Humor und Gelassenheit.
‚Wind möcht ich sein‘ umfasst Kalenderblätter, Reiseimpressionen, Liebes-
gedichte und Dialoge mit anderen Künsten – ein Kaleidoskop aus
Welten-Außen und Seelen-Innerem.
Dr. Eveline Scheffler, geboren am 2.1.1934 in Graz, aufgewachsen in Berlin.
Studium der Germanistik in Halle/Saale. Zehn Jahre Lehrerin am Gymnasium
in Berlin. Nach der Promotion 20 Jahre wissenschaftliche Tätigkeit
zur ästheti-schen Erziehung der Schuljugend in der Akade-mie der
Pädagogischen Wissenschaften in Berlin. Lyrische Arbeiten seit 1975.