Wind

von

Tanja Grüns Erzählungen sind Texte, die eine eindeutig feminine Handschrift tragen, die weibliche Bedürfnisse und Befindlichkeiten artikulieren. Von Saturierung bedrohte Lebensentwürfe sind im Konfliktfeld zwischen Rollenerwartung und Selbstverwirklichungs-träumen oft von Identitätsfindungen oder Ängsten vor diesen Veränderungen und möglichen Verlusten geprägt, welche freilich nicht ausformuliert sind, sondern von der Leserin oder dem Leser selbst ergründet werden müssen. Die zuweilen längeren Erzählungen, meist aber kurzen Vignetten werden dargeboten in einem Stil, der – ganz im Gegensatz zum Sujet – oft unverschnörkelt, kühl, distanziert, fast maskulin schnodderig anmutet. Aus diesem Kontrast begründet sich ihre eigenständige literarische Wirkung.