Wir fressen fröhlich immer wieder Aas

... und andere liebe, menschliche Angewohnheiten in Versform

von

Späten Weisheiten, bösen Sprüchen und Schätzen im Untergrund geht der hintersinnige Spötter Fritz Köhler nach. Auch wenn der spitzzüngige Dichter behauptet, es falle ihm inzwischen schwer zu dichten, weil sein Hirn aufgeweicht sei, pflegt er seinen lyrischen Sarkasmus aufs frischeste.

„Ich laß Sarkasmus aus der Feder fließen: / Ich stoß’ ihn weg … er tut mir nichts mehr an, / Mit ihm läßt sich die Leserschaft begießen, / Daß sie Sarkasmus zweimal tanken kann.“ Nach Köhlers Interpretation hat der Mensch vor lauter Tun keine Zeit zum Denken.

Schließlich wird die Welt nicht durch den, der denkt, erschaffen: Der Handelnde schuf unsere Existenz (zuweilen gar durch Geistesabstinenz). Weil es billig ist, verspeist der Mensch gar Gammelfleisch, geriert sich als Aasfresser und fühlt sich dabei als Herr der Tiere.