Wir müssen ihre Last wohl tragen!

Rückblicke eines Grenzgängers zwischen West und Ost

von

Mit diesem Buch legt Klaus Schikore (geb. 1929 in Stralsund) seinen dritten Erzählbericht über ein Leben vor, das bestimmt war von den Erfahrungen mit zwei Diktaturen auf deutschem Boden und mit einer Grenze, die Jahrzehnte ein Land in ihrer ideologischen Stoßrichtung und in ihrer unmenschlichen Ausrichtung zerriss. Vorab erschienen bereits die beiden Bände Kennungen – Landmarken einer Wandlung (Karin Fischer Verlag, 2. Aufl. 1994) und Trennungen – Zwischen Verbannung und Heimkehr (2000). Schikores dritter Bericht ist thematisch weder Fortschreibung noch Wiederholung der beiden ersteren. „Ich habe“, schreibt der Autor, „in ihm in einer persönlichen Sicht auf ‚meine Zeit‘ Rückblicke vorgestellt, die in einer erlebten Spanne von 75 Jahren den Blick auf ein ganzes Jahrhundert werfen, das in seinen historischen Verwerfungen und Umbrüchen, aber auch in seinen politischen Veränderungen und Fortschritten das Leben meiner Generation geprägt hat. Ich habe – da meldet sich der gelernte Historiker zu Wort – ein politisches Buch über eine Familiengeschichte geschrieben, aber kein Buch über Politik in jenem beschriebenen Zeitrahmen. Zwei Motive waren der Anlass, noch einmal zur Feder zu greifen. Zum einen ist es die noch heute – nach mehr als 60 Jahren – nicht nachlassende und doch notwendige Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus“ und zum anderen liegt das zweite „in der Aufzeichnung von Bildern und Erlebnissen aus dem einst zweigeteilten Deutschland, weniger bestimmt durch eine rationale Auseinandersetzung mit dem System der DDR als vielmehr durch eine emotionale Rückschau auf ein geteiltes Vaterland mit einer nie vergessenen Heimat.“