Wir sitzen voller Inbrunst vor der Glotze

... und andere geistlose Situationen

von

So manches lyrische Bonmot hält Fritz Köhler in seinem Köcher bereit und rät davon ab, Herz auf Schmerz zu reimen. Viel besser passe Scherz zu Herz, denn nur mit Lachen sei das Leben zu ertragen. Augenzwinkernd empfiehlt der Dichter nobles Nichtstun unter dem Motto: „Die Tatkraft ist gezähmt!“ Wunderbar bissig-humorig berichtet er von halbherzigen Büßern und ungeküßten Sonntagsdichtern, philosophiert über anstrengend-naturalistische Träume und malt genüßlich einen bierseligen Abend vor der Glotze aus. Dem Jesuskind gratuliert er herzlich, weil es trotz fehlenden Komforts von Geburt an einen Krippenplatz hatte. Von analen Reinigungsversuchen bis zur purpurnen Novembersonne, von zündenden Pointen und romantischen Bildern bis zu derben Späßen reicht Köhlers dichterische Bandbreite.