Als Erika und Klaus Mann zusammen mit anderen Jugendlichen aus der Nachbarschaft eine ‚Bande‘ bildeten und ’schweren Unfug‘ verübten, sahen ihre Eltern Thomas und Katia Mann das gesellschaftliche Ansehen der Familie gefährdet. Es schien ihnen, so Klaus Mann, ‚eine drastische Lektion‘ geboten. Die Mann-Kinder wurden in reformpädagogische Landerziehungsheime gegeben. Klaus Mann fand Gefallen an dem Lebensstil in der ‚Freien Schulgemeinde‘ der Odenwaldschule. ‚Wer den Zauber dieser Daseinsform gekostet hat, dem bleibt die Sehnsucht danach im Blute‘, schrieb er viele Jahre später. In diesem Buch werden die Widersprüche und Ambivalenzen im reformpädagogischen Erziehungsalltag analysiert, wie sie sich in den autobiografischen und literarischen Schriften Klaus Manns, aber auch in Texten seiner Geschwister Erika, Golo und Monika zeigen. Auf dem Hintergrund der aktuellen Debatte über die Odenwaldschule und andere Internatsschulen legt der Autor mit diesem Essay einen literaturhistorischen und erziehungsgeschichtlichen Text vor, der Aspekte in den Vordergrund rückt, die im anhaltenden Mediendiskurs bislang kaum thematisiert wurden.
– Klaus und Erika Manns persönliche Erfahrungen in Internaten
– Die Manns und ihre Beziehungen zur Reformpädagogik
– Liberale Erziehung im Hause Mann
- Veröffentlicht am Freitag 6. Dezember 2024 von Nicolai publishing & intelligence GmbH
- ISBN: 9783894796662
- 272 Seiten
- Genre: Autobiographien, Biographien, Hardcover, Kunst, Literatur, Sachbücher, Softcover