Wirtschaftspsychologie

Bestandsaufnahme, explorative Studie bei Büroangestellten und Trainingskonzept

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Dr. phil. Andreas Zimber ist als Professor für Wirtschaftspsychologie an der SRH-Hochschule Heidelberg tätig. Seine fachlichen Schwerpunkte sind u. a. psychische Belastungen bei der Arbeit, betriebliche Gesundheitsförderung und Personalmanagement. Die Koautor/-innen Claudio Thunsdorff, Dennis Hellweg, Clemens Freiesleben, Valeria Gallist und Franziska Jesch sind Studierende des Masterstudiengangs Wirtschaftspsychologie und waren am Forschungsprojekt „Multitasking im Büro“ maßgeblich beteiligt.

Exponentieller Wissenszuwachs, zunehmender Einsatz moderner Informationstechnologien und verstärkter Rationalisierungsdruck tragen zu einer Verdichtung der Arbeit bei, die angeblich nur noch durch Multitasking, also paralleles Erledigen mehrerer Aufgaben, bewältigt werden kann. Dieses Buch fasst den aktuellen Forschungsstand zu Multitasking bei der Arbeit zusammen und ergänzt ihn um zwei explorative Studien am Beispiel informationsintensiver Bürotätigkeiten. Potenzielle Anforderungen, Belastungen und Beanspruchungen durch Multitasking wurden mittels Interviews mit leitenden Sekretärinnen sowie Tätigkeitsbeobachtungen an zwei öffentlichen Ämtern untersucht. Wie beide Studien belegen, ist das parallele Erledigen mehrerer Aufgaben längst fester Bestandteil des Büroalltags. Allerdings wird Multitasking von den Betroffenen recht unterschiedlich erlebt, von manchen als eine Strategie, die zu mehr Effizienz bei der Arbeit beitragen kann, von anderen wiederum als Belastungsquelle und potenzielles Gesundheitsrisiko. Übereinstimmend mit dem allgemeinen Kenntnisstand zeigen die Studien auf, dass sich verschiedene Tätigkeiten unterschiedlich gut miteinander kombinieren lassen. Multitasking sollte daher gezielt für solche Tätigkeiten trainiert werden, während für andere eher die klassischen Zeitmanagementtechniken geeignet sind. Wie diese Empfehlungen in die Praxis umgesetzt werden können, illustriert ein Trainingskonzept, das aus den Ergebnissen eines Workshops mit Bürotätigen entwickelt wurde.