Anna, eine Deutsche, will in Kanada Material für ihre Arbeit über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg suchen. Sie verliebt sich in David, einen Kanadier, der ihr die Geschichte von Berczy erzählt. Sie vergisst ihre Absicht und sucht stattdessen Schriften von und über Berczy, der bei seiner Geburt Albert Ulrich Moll hieß und Ende des 18. Jahrhunderts deutsche Einwanderer nach Kanada führte. Anna will das Unrecht erkennen, das er und seine Siedler von den englischen Kolonisatoren ertragen mussten. Sie sieht darin eine frühe Parallele zu der Behandlung des peruanischen Indios und Torontoer Studenten José: Beide gelten den Behörden als minderwertige Störenfriede. José ist nicht nur Student, sondern er gehört auch einer Gruppe Indios an, die das Torontoer Verbindungsbüro einer Ölfirma angreifen, weil die Ölförderung den CO2-Ausstoß vergrößert und vermutlich einen Indianerstamm im kanadischen Fördergebiet mit Krankheiten überzogen hat. José fühlt sich solidarisch, weil auch er aus einem Ölfördergebiet – am Amazonas – kommt. Von der kanadischen Polizei verhaftet, begeht er kurz vor seiner Auslieferung nach Peru Selbtmord. Er glaubt, dass in den Gefängnissen dort noch gefoltert wird. Anna, bescheiden geworden, kann sich trotz aller Anstrengungen nicht entschließen, an seinem Kampf teilzunehmen. Sie wird mit David zusammenleben.
- Veröffentlicht am Donnerstag 29. August 2013 von AtheneMedia
- ISBN: 9783869922157
- 277 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur